"Man kann in dieser Welt, wie sie ist, nur dann weiterleben, wenn man zutiefst glaubt, dass sie nicht so bleibt, sondern wird, wie sie sein soll“. Carl Friedrich von Weizsäcker
Die Tagesstätte für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen wurde 1997 gegründet. Zunächst wurde eine Person, ab 1998 eine zweite Personen betreut und gefördert. Inzwischen ist die Tagesstätte auf eine Größe von 18 Plätzen angewachsen. Aufgabe der Tagesstätte ist es, Menschen mit schweren und komplexen Behinderungen nach der schulischen Betreuung ihre sozialen Bezüge im Elternhaus zu erhalten, den pflegenden und betreuenden Familien ein relativ normales Leben zu ermöglichen und sie vor Isolation und Überforderung zu schützen und den von Behinderungen betroffenen Menschen einen sinnvollen Lebens- und Erlebnisrhythmus zu geben. Ziel ganzheitlicher, individueller Entwicklungsförderung ist es, unter Berücksichtigung aller Einschränkungen größtmögliche Autonomie für den betroffenen Menschen zu erreichen. Dabei orientiert sich die lebensbegleitende Förderung nicht an allgemeinen Normvorgaben oder Bedürfnissen Dritter. Sie respektiert den Erfahrungsschatz und das Erwachsensein von Menschen mit einer schwerst mehrfachen Behinderung und berücksichtigt ihre vorhandenen Entwicklungstendenzen und -aktivitäten.
Die Tagesstätte wird von Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen ab 18 Jahren besucht, die wegen ihrer komplexen Beeinträchtigung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder in eine Werkstatt für behinderte Menschen bzw. eine Fördergruppe eingegliedert werden können. Sie benötigen in ihrer umfassenden und elementaren Abhängigkeit intensive individuelle lebensbegleitende Förderung. Erhebliche Einschränkungen und Veränderungen bei emotionalen, kognitiven, körperlichen, sozialen, sensorischen, motorischen und kommunikativen Fähigkeiten erfordern dauerhaft Assistenz und stellvertretende Ausführung in allen Lebensbereichen.
Kurzbeschreibung des Tagesablaufs
Der Tag beginnt mit dem Abholen der Personen durch beauftragte Fahrdienste. Ein Begrüßungsritual erleichtert die Orientierung und dient der Kontaktaufnahme und der Einstimmung auf den Tag. Danach wird ein Frühstück eingenommen. Dabei können die therapeutische Unterstützung der Nahrungsaufnahme, die Wahrnehmungsförderung im Mundbereich und der Aufbau sowie die Fortführung von Ess- und Trinkaktivitäten von Bedeutung sein.
Nach der notwendigen Körperpflege bestimmen unterschiedliche Angebote in den Bereichen,
Lagewechsel und Bewegung,
Entwicklungsanaloge Wahrnehmungsförderung,
Kommunikative Förderung,
Beteiligung an Alltagsaktivitäten und
Erweiterung der Aktivitäts- und Erfahrungsmöglichkeiten der Witterung angemessener Aufenthalt im Freien, den Tages- und Wochenablauf.
In der Mittagszeit erfolgt die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Mittagessens. Der Zeitraum danach ist geprägt von Ruhe, Entspannung und selbstgewählter Beschäftigung.
Die Tagesbetreuung erfolgt von 8 - 14 Uhr ( Fahrzeiten kommen hinzu ).